Rang fünf statt fünftem Sieg in Brixen

  22.05.2018    BW-Leichtathletik WLV
Trotz einer Vielzahl persönlicher Bestleistungen reichte es für die U18-Auswahl der Leichtathletik Baden-Württemberg beim 36. Brixia-Meeting nur zum fünften Gesamtrang.

So etwas nennt man wohl „mit fliegenden Fahnen untergehen“. Dass es in diesem Jahr mit sehr vielen jungen Athleten schwer werden würde, der deutlich vorne liegenden Lombardei Paroli zu bieten und den fünften Sieg in Folge aus Brixen mitzunehmen, war von vorneherein klar gewesen. Doch dann kam es gleich zu Beginn knüppeldick. Die BW-Auswahl war schon mit dem Handicap ins Rennen gegangen, dass sie ohne männlichen Geher (die 15-jährige Tatjana Ramsteiner sicherte über die ungewohnten 5 km bei den Mädchen immerhin 9 Punkte) gleich einem Rückstand hinterlaufen musste. Über 100 m kam dann eine zweite „Null“ dazu, weil Alexander Czysch (VfB Stuttgart) ein Fehlstart unterlief, während im aK-Lauf Felix Kunstein (MTG Mannheim) mit 10,81 Sekunden eine tolle Bestzeit gelang.

Mit weiteren Bestleistungen hielten insbesondere Robin Ganter (MTG Mannheim) und Sharon Enwo Abio (LAZ Ludwigsburg) ihr Team im Rennen. Ganter rannte mit 14,16 über 110 m Hürden und 21,88 über 200 m jeweils auf den zweiten Platz. Enow Abio wurde im Weitsprung mit 5,94 m ebenfalls Zweite, mit 13,92 über 100 m Hürden im starken Feld Vierte. Insgesamt 24 persönliche Bestleistungen bei 41 Starts unterstreichen den großen Wert dieser Maßnahme für den baden-württembergischen Nachwuchs, der sich von der tollen Atmosphäre mit 19 Teams im Brixener WM-Stadion zumeist beflügeln ließ. Dass der/ die eine oder andere auch Nervenflattern und „lahme“ Beine angesichts des beeindruckenden Feldes bekam, gehört mit zu den Erfahrungen, die helfen sollen, in ähnlichen Wettbewerben, wie den DJM in Rostock oder gar den U18-Europameisterschaften, zu bestehen.

Herzlicher Dank geht da an die Organisatoren des Südtiroler Leichtathletikverbandes und des SSV Brixen, die Jahr für Jahr viel Zeit und Liebe in diese Veranstaltung stecken, um über 600 Athleten diese Erfahrungen zu ermöglichen. Mit beeindruckender Präzision wurden in diesem Jahr 36 Wettbewerbe inklusive Einmarsch und Siegerehrungen in gerade einmal sechs Stunden durchgezogen.

Unbeeindruckt zeigte sich vor allem Alisia Freitag (TSG Esslingen), die sich über 800 m bis zur Zielgerade mittreiben ließ, um dann der Konkurrenz deutlich die Hacken zu zeigen und den einzigen Tagessieg für das Team BW einzufahren. Wie wichtig die Erfahrung ist, zeigt, dass von 14 Podestplätzen außer an Freitag nur zwei weitere an Athletinnen des jüngeren Jahrgangs gingen, nämlich an Annika Schepers (SG Dettingen) mit 15,05 m im Kugelstoßen und Vanessa Kobialka (TV Iffezheim) mit 40,88 m im Diskuswerfen. Jeweils Dritte wurden auch Lilly Kaden (VfL Winterbach) mit 12,12 über 100 m und Nina Nawroth (VfL Sindelfingen) mit 49,48 m im Speerwerfen. Die weibliche Jugend blieb so der Lombardei auch auf den Fersen und hatte am Ende nur 1,5 Punkte Rückstand.

Dagegen mussten die Jungs noch einen Salto nullo im Hochsprung und einen verpatzten letzten Wechsel in der Sprintstaffel verkraften und rutschten bis auf Rang 10 ab. Da halfen dann auch die Silberränge von Neim Nguemning (VfL Waiblingen) mit 14,32 m im Dreisprung und Eric Maihöfer (LG Staufen) mit 48,99 m im Diskuswerfen sowie die Bronzeplätze von Maximilian Deutsch (LG Offenburg) mit 55,01 über 400 m Hürden und Nicklas Sammet (MTG Mannheim) mit 6,87 m im Weitsprung nichts mehr. So reichte es in insgesamt nur zu Rang fünf, während Nachbar Bayern dieses Mal hinter der Lombardei auf den zweiten Rang kam.

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