Mehrkampftitel für Sophie Hamann und Felix Neudeck
  27.01.2019 •     BW-Leichtathletik , Top-News BW-Leichtathletik , WLV


Bei den Deutschen Hallenmehrkampfmeisterschaften, die an diesem Wochenende in Halle/Saale ausgetragen wurden, holten die baden-württembergischen Mehrkämpfer zwei Titel durch Sophie Hamann (TuS Metzingen) und Felix Neudeck (LG Filstal) sowie zwei weitere Medaillen.

Sophie Hamann (TuS Metzingen) konnte sich am Sonntag auf ihre Sprungstärke verlassen. Die 22-Jährige kam im Hochsprung mit 1,78 Metern neun Zentimeter höher hinaus als die zweitbeste Athletin im vier Teilnehmerinnen kleinen Feld. Es war der Schlüssel zum Erfolg. Im Weitsprung landete sie bei 5,78 Metern – zwar ging’s für Annika Gärtz (LV 90 Erzgebirge; 6,16 m) und Laura Voß (LT DSHS Köln; 6,03 m) sogar über die Sechs-Meter-Marke, aber diese Aufholjagd war nur von kurzer Dauer.

Auf den abschließenden 800 Metern hielt Sophie Hamann in 2:19,40 Minuten die Konkurrenz noch einmal knapp auf Distanz. Mit insgesamt 4.060 Punkten holte sie sich den DM-Titel im Hallen-Fünfkampf – ihren zweiten nach 2015, als sie Gold in der U20 gewonnen hatte. „Es war ein durchwachsener Wettkampf“, befand sie, erklärte aber auch, dass ihre Vorbereitung auf die Hallensaison aufgrund eines viermonatigen Auslandssemesters in Paris nicht optimal verlaufen war. „Ich bin daher mit weniger Erwartungen in den Wettkampf gegangen.“

Felix Neudeck überragt trotz Fußbeschwerden

In der männlichen U18 eilte der nach Tag eins führende Felix Neudeck (LG Filstal) in 8,37 Sekunden dem Feld über die Hürden weiter davon. Dass im Hochsprung nur 1,74 Meter in die Protokolle eingingen, konnte der 1,92-Meter-Springer verschmerzen: „Ich habe Sprunggelenksprobleme“, erklärte er und fügte hinzu, dass die Entscheidung für den Mehrkampf-Start erst am Montag gefallen sei. Schon am Vortag hatte er aus Rücksicht auf den lädierten Fuß nur einen Versuch im Weitsprung absolviert.

In der letzten Disziplin aber hinderte ihn die Verletzung nicht daran, dem Feld ein weiteres Mal zu enteilen: In 2:52,51 Minuten war der ehemalige Handballer der Nachwuchsmannnschaften von „FRISCH AUF! Göppingen“ der Schnellste im Feld, am Ende sammelte er 5.004 Punkte und holte sich bei seiner Siebenkampf-Premiere den DM-Titel. „Mich ganz auf die Leichtathletik zu konzentrieren gefällt mir gut“, erklärte er, „es ist schön, mehr Zeit für Technikeinheiten zu haben.“

Tim Nowak und Manuel Eitel auf dem Podium

Mit dem insgeheim erhofften Sweep für die Zehnkämpfer des SSV Ulm hat es in Halle nicht geklappt. Andreas Bechmann von der LG Eintracht Frankfurt hat am Sonntag in Halle/Saale selbst die Experten verblüfft. Mit einer U20-Zehnkampf-Bestmarke von 7.528 Punkten und Platz vier der U20-DM bei seinem letzten Siebenkampf-Auftritt war er zur Mehrkampf-DM gereist. Mit 6.017 Punkten und der Männer-Goldmedaille in einem Feld mit vier 8.000-Punkte-Zehnkämpfern des SSV Ulm konnte er die Heimreise antreten.

An Tag zwei setzte Andreas Bechmann mit 8,43 Sekunden über die Hürden seine Bestleistungsjagd fort. Im Stabhochsprung schraubte er sich gar über 5,20 Meter. Dann nahm er über 1.000 Meter noch einmal die Beine in die Hand: 2:45,66 Minuten. Damit waren sieben PBs in sieben Disziplinen perfekt.  „Ich war einfach im Flow“, sagte der 19-Jährige, der sich mit seinem Trainer Jürgen Sammert eigentlich in Richtung 5.700 Punkte orientiert hatte. Erst im Stabhochsprung, wo er seine Bestmarke um 30 Zentimeter steigerte, sei ein Knoten geplatzt, „da habe ich gemerkt: jetzt geht's!"Denn bis zu dieser Disziplin hatte Bechmann in einem starken Feld noch auf Rang zwei gelegen, nachdem ihn der Ulmer Manuel Eitel mit 8,16 Sekunden über die Hürden zwischenzeitig wieder überflügelt hatte. Im Stabhochsprung (4,80 m) musste er dann den Frankfurter wieder vorbeilassen. Über 1.000 Meter zog mit der schnellsten Zeit (2:39,74 min) auch sein Trainingspartner Tim Nowak vorbei, der sich mit Bestleistung im Stabhochsprung (5,10 m) schon herangepirscht hatte.

Silber und Bronze gingen für 5.903 und 5.840 Punkte weg, auf dem vierten Platz sortierte sich mit EM-Teilnehmer Mathias Brugger (5.797 Pkt) ein weiterer Athlet vom SSV Ulm 1846 ein. Der 26-Jährige, der im Winter viel Zeit in sein Studium investiert hatte, kämpfte im Stabhochsprung (4,60 m) mit Problemen und musste dieses Mal die jüngere Konkurrenz ziehen lassen.

Zweimal knapp an Bronze vorbei.

Neben Mathias Brugger gab es zwei weitere vierte Plätze für baden-württembergische Mehrkämpfer. Nach einer Aufholjagd von Nathanael Weiß (LAZ Ludwigsburg) im Siebenkampf der männlichen Jugend U20 über die Hürden (8,25 sec) und mit 4,40 Metern im Stabhochsprung ging nur bis zu den 1.000 Metern. Dann musste er nach 3:03,38 Minuten Platz zwei wieder räumen. Auf diesen preschte nach beherzten 2:39,33 Minuten und sage und schreibe sieben Einzel-Bestleistungen Thorben Hast (Hannover 96; 5.202 Pkt) nach vorne. Auch für Henri Schlund (TSV Bayer 04 Leverkusen) lohnte sich der Endspurt (2:40,36 min), denn dieser brachte ihn gar von Platz acht auf drei: Mit 5.067 Punkten hatte er am Ende sieben Zähler mehr auf dem Konto als der Vierte Nathanael Weiß. Ebenfalls auf dem vierten Rang landete Ferdinand Eichholz von der LG Filder im Siebenkampf der männlichen Jugend U18 mit 4.278 Punkten.

>> Zu den Ergebnissen der Deutschen Hallen-Mehrkampfmeisterschaften