DJM-Titel für Nina Ndubuisi und Kurt Lauer
  16.07.2022 •     WLV , Top-News WLV , Wettkampf , Jugend , BLV , BW-Leichtathletik , Top-News BW-Leichtathletik , Wettkampfsport , Leistungssport


Sieben Medaillen holten die baden-württembergischen Nachwuchsathleten am gestrigen ersten Tag der Deutschen Jugendmeisterschaften. Im Ulmer Donaustadion gingen zwei Titel, drei Silber- und zwei Bronzemedaillen an Athletinnen und Athleten der Jugendklassen U20 und U18 aus baden-württembergischen Vereinen. Dabei stehen in Ulm nicht nur Titel und Medaillen im Vordergrund; auch für die Nominierung für die U20-Weltmeisterschaften in Cali (Kolumbien; 1. bis 6. August) sind die Resultate der DJM maßgeblich.

Nina Ndubuisi (SG Schorndorf 1846) zeigte in Ulm, dass sie derzeit in Top-Verfassung ist. Die 18-Jährige hielt die Konkurrenz im Kugelstoßen deutlich auf Abstand und setzte sich mit neuer persönlicher Freiluft-Bestleistung von 17,01 Metern durch. „Ulm ist immer toll. Ich habe hier bisher immer gut gestoßen und ich freue mich, dass die Deutschen dieses Jahr hier sind. Ich kann nicht mehr machen als mich zu freuen, denn das war unglaublich heute.“ Die Bronzemedaille in Ulm konnte sich Milaine Ammon (LG Staufen) mit 13,63 Metern hinter Nina Ndubuisi und Jaqueline Gippner sichern.

Neue deutsche Vize-Meisterin im Dreisprung der U20  wurde Ruth Hildebrand von der MTG Mannheim. Sie zeigte sich erneut in starker Form und bereit für die U20-WM: Mit exakt 13,00 Metern bestätigte sie noch einmal die Norm für die internationalen Meisterschaften und löste mit dem Silberrang hinter Anna Gräfin Keyserlingk ((LAV Bayer Uerdingen/Dormagen; 13,21 Meter) ebenfalls ihr Ticket nach Südamerika.

Das U20-WM-Ticket über 3.000 Meter Hindernis hatte er schon bei der Junioren-Gala in Mannheim klargemacht. Und am Freitag holte sich Kurt Lauer (LAZ Ludwigsburg) auch über 2.000 Meter Hindernis den deutschen Meistertitel. Der U20-EM-Fünfte des Vorjahres nahm früh das Heft in der Hand und setzte sich Runde um Runde immer mehr von der Konkurrenz ab. Auf der vorletzten Runde zog der Ludwigsburger dann nochmals das Tempo an und verteidigte seinen Titel souverän in 5:39,46 Minuten. Eine deutliche Steigerung zu seiner bisherigen Bestzeit (5:52,55 min) aus dem Vorjahr und die schnellste Zeit eines U20-Athleten weltweit in diesem Jahr. Allerdings werden international in dieser Altersklasse bereits die 3.000 Meter gelaufen.

U18-EM-Finalist Joshua Stallbaum vom TSV Schmiden konnte im Stabhochsprung in Ulm an seine guten Leistungen anknüpfen. Für den eigentlichen Mehrkämpfer gab es mit 4,60 Metern Platz zwei hinter Hendrik Müller ((TSV Bayer 04 Leverkusen; 5,00 Meter). Die Bronzemadaille ging an Felix Pätzold von der LG Filstal, der 4,50 Meter meisterte.

Nur zwei Athleten waren in der abschließenden Entscheidung über 5.000 Meter Gehen am Start. Jassam Abu El Wafa (SV Halle) und Jonas Weschle (LAC Freiburg) traten gegen die gleichzeitig startenden U18-Athleten an. In der U20-Wertung hatte der Hallenser, der nach U18-Europameister Frederick Weigel (SC Potsdam) die zweitbeste Zeit des Tages ging, in 21:22,70 Minuten die Nase vorn. Jonas Weschles Resultat: 26:14,77 Minuten.

Den Titel „Pechvogel der DJM“ sicherte sich schon am ersten Veranstaltungstag U20-Kugelstoßer Tizian Lauria vom VfL Sindelfingen. Der klare Titelfavorit und derzeit Weltjahresbeste seiner Altersklasse mit 21,15 Metern blieb bei der Anreise nach Ulm auf der A8 nach einer Vollsperrung stundenlang im Stau stecken und kam erst wenige Minuten vor Wettkampfbeginn im Donaustadion an. Da die Callroom-Zeit für seinen Wettkampf bereits abgelaufen war, durfte er zunächst nur unter Vorbehalt an den Start gehen. Mit 20,51 Metern erzielte er zwar die beste Leistung aller Teilnehmer, der DM-Titel und eine Platzierung blieb ihm jedoch aufgrund seines Zuspätkommens verwehrt. Auch die Jury hatte kein Einsehen mit dem 19-Jährigen, der am selben Vormittag noch seinen Einstellungstag in den Polizeidienst absovieren musste. In der Ergebnisliste rangiert er mit der Tagesbestweite ganz am Ende „außer Wertung“. Bleibt abzuwarten, wie der Deutsche Leichtathletik-Verband bei der Nominierung eines seiner größten Wurf-Talente für die U20-WM die unglücklichen Umstände bewertet. 

Zu den Berichten auf leichtathletik.de:

>> Männliche Jugend, Tag 1 (Svenja Sapper)
>> Weibliche Jugend, Tag 1 (Chiara Gethmann)

Weitere Finalplatzierungen baden-württembergischer Athletinnen und Athleten:

4. Fehintola Oladejo (MTG Mannheim) Dreisprung WU20 - 12,66 Meter
4. Dea Gashi (LG Filstal) Kugelstoßen WU20 - 13,50 Meter
4. VfL Sindelfingen 4x100 Meter MU20 - 42,63 Sekunden
5. Heidi Bullinger (LSG Aalen) 2.000 Meter Hindernis WU20 - 7:01,20 Minuten
5. Lenia Kurrle (TSV Gomaringen) Dreisprung WU20 - 12,60 Meter
5. Finja Dziobek (LAC Degerloch) Kugelstoßen WU18 - 14,60 Meter
5. LAZ Ludwigsburg 4x100 Meter MU20 - 42,75 Sekunden
6. Ogechi Nathan (LAZ Ludwigsburg) Dreisprung WU18 - 12,05 Meter
7. Luisa Rupp (SV Büchenbronn) Dreisprung WU18 - 12,04 Meter
7. Lasse Schulz (TV Plieningen) Kugelstoßen MU20 - 17,90 Meter
8. LG Region Karlsruhe 4x100 Meter WU20 - 48,24 Sekunde