Baden-Württembergische Hallenmeisterschaften der Senioren in Sindelfingen

  21.02.2018    BW-Leichtathletik WLV Senioren
Am vergangenen Samstag (17. Februar) war der Glaspalast in Sindelfingen einmal mehr Schauplatz einer Landesmeisterschaft. Rund 350 Athletinnen und Athleten kämpften bei den baden-württembergischen Hallenmeisterschaften der Senioren um Titel und Platzierungen.

Heftiger Schneefall und blockierte Straßen machten die Anfahrt zur Sindelfinger Halle zu einer Geduldsprobe vor allem für die Sportler aus den südlichen Landesteilen. Einige kapitulierten sogar in einem der vielen Staus und traten entnervt die Heimreise ohne Wettkampferlebnis an. Manchem schneegeschädigten Athleten fehlte im legendären Glaspalast durch die verspätete Anreise die Zeit für eine optimale Vorbereitung auf die angebotenen Disziplinen. An Ort und Stelle in der warmen Halle empfahlen sich nicht wenige Leistungsträger für die deutschen Seniorenmeisterschaften in Erfurt. Einige haben schon lange für die Europäischen Hallenmeisterschaften in Madrid gemeldet.

In der Klasse M 30 konnte der Lenzkircher Simon Hoenen seinen Titel im Kugelstoßen mit 12,03m verteidigen und hatte auf seinen schärfsten Konkurrenten fast einen Meter Vorsprung. Alex Kleinert von der SG Weinstadt gelang das Sprint-Double mit 7,33 Sek. über 60 Meter und 24,43 Sek. über die 200 Meter-Hallenrunde. Robin Bürkle von der TSG Heilbronn kam in Tagesbestzeit von 2:04,72 Min. als Erster des 800 Meter-Rennens ins Ziel. In beeindruckender Manier lief Kibrom Issac vom TSV 05 Rot die 3000 Meter in 9:04,51 Min.

Bei der M 35 gewann Tobias Schreijäg vom TSV Geislingen durch 3,50 Meter mit dem Stab und 11,83 Meter mit der Kugel in der nicht gerade alltäglichen Kombination.

In der M 40 setzte Phillip Parzer vom LAZ Mosbach-Elztal ein weiteres Sprint-Double mit 7,67 Sek. und 24,14 Sek.  Dr. Björn Wind vom TUS Lörrach-Stetten sprang 5,74 Meter weit und 1,64 Meter hoch und konnte sich hinter dem Sieger Markus Single vom TSGV Großbettlingen, der auf 12,01 Meter kam, den 2. Platz im Kugelstoßen bei 10,74 Meter sichern.

Die gewohnten „Knaller“ fabrizierte in der M 45 Sprinter Thomas Keßler von der SG Walldorf-Astoria in den beiden Sprints. 7,46 Sek. bzw. 23,87 Sek. verschafften dem Abonnementssieger hohe Anerkennung. Wolfgang Scheffler vom LC Breisgau verließ die Hochsprunganlage nach überfloppten 1,74 Meter.

In der M 50 hielt über 3000 Meter Marcus Imbsweiler von der TSG Heidelberg seine Gegner mit 9:45,19 Min. klar in Schach. Gunther Widmann von der LG Rems-Welland überquerte als bester Hochspringer 1,64 Meter. Günther Rodinger vom FSV Schwenningen folgte mit 1,60 Meter. Harald Class von der LSG Aalen katapultierte sich mit dem Glasfiberstab auf 3,40 Meter, eine Höhe die in der M 55 auch Gerald Znoyek vom TSV Schmiden meisterte. Der Zweimetermann Timo Laßmann vom SV Meersburg vervollständigte in der M 50 seine umfangreiche Goldsammlung durch 13,66 Meter mit der 6 kg Kugel. In der nächsten Altersstufe kam ihm Constantin Engler vom SV Leonberg-Eltingen sehr nahe. Ein weiteres Sprint-Double fabrizierte Wilhelm Beyerle von der LG Rems-Welland mit 8,17 Sek.und 26,61 Sek.  2:36,78 Min. war die Siegeszeit von Peter Schultz von der Gazelle Pforzheim über 800m.

Zwei Hochspringer beeindruckten mit ausgefeilter Technik. In der M 60 blieb die Latte bei Volkmar Hermann von der MTG Mannheim bei 1,56 Meter liegen. In der M 65 sprang Eckard Kunigkeit vom Stuttgarter Leichtathletik Club noch vier Zentimeter höher und lieferte mit 4,74 Meter im Horizontalsprung ein weiteres Highlight. In der gemeinsam ausgetragenen Konkurrenz der M60 und M 65 im Kugelstoßen gab es spannende Auseinandersetzungen auf hohem Niveau. Hartwig Vöhringer von der LG Rems-Welland hatte nach den erlaubten 4 Versuchen die Nase mit 11,92 Meter vorne. Peter Hübner folgte mit 11,81 Meter vor Lukas Erwin von der LG Teck mit 11,48 Meter. Zwischen diese drei 65-er schob sich der 69-jährige Richard Bauder von der Neckarsulmer Sportunion mit 11,85 Meter.

In dieser M 65 verliefen die beiden Sprintrennen wie so oft in den letzten Jahren. Mit flottem Antritt und sehenswerter Frequenz lief Reinhard Michelchen vom VFL Sindelfingen mit dem Heimvorteil im Rücken der Konkurrenz mit 8,25 Sek. bzw. 27,09 Sek. auf und davon.

In der M 70 gab Bogdan Markowski vom SV Vaihingen im Stabhochsprung mit überquerten 3,10 Meter eine Kostprobe seines Könnens. Munib Kulovac von der Neckarsulmer Sportunion feierte mit 12,40 Meter im Kugelring einen gelungenen Einstand in die neue 4 kg Gewichtsklasse. Zwei weitere „Altsenioren“ bewiesen mit dem 3 kg Gewicht, dass hohes Alter in dieser Disziplin immer noch zu guten Weiten führen kann. Adolf Appel von der TG Nürtingen brachte es immerhin auf 11,17 Meter in der M 80. Wendelin Acker, mit 85 Jahren ältester Teilnehmer im Glaspalast, erkämpfte für sich und seinem Traditionsverein TSV Burladingen stolze 9,83 Meter. 

Bei den Seniorinnen legte in der W 30 Sabine Pröll von der LG Welfen 8,46 Sek. und 28,01 Sek. in den beiden Sprintstrecken für die älteren Starterinnen vor. In der W 35 wurde die 60 Meter-Zeit von Rebecca Dürr vom VfB Stuttgart bei 8,15 sek pulverisiert, die dazu noch den Weitsprung mit Tagesbestleistung von 5,35 Meter für sich entschied. Zweite an der Sandgrube wurde die Mehrkämpferin Gunild Kreb vom VfL Winterbach mit 4,94 Meter, die mit 11,46 Meter im Kugelstoßen und 1,52 Meter im Hochsprung zu ihrem Goldsegen kam. Daniela Bauermeister vom TSV Riedlingen übernahm im 800 Meter-Lauf sofort die Spitze und enteilte dem Feld. Mit 2:20,21 Min. verdiente sie sich eindrucksvoll den Titel.

In der W 40 begab sich Katrin Ochs von der LG Filder gleich in 4 Laufstrecken auf Titeljagd. War es über 200 Meter noch Bronze, so waren auf den längeren Distanzen die Siege überzeugend. Über 400 Meter mit 1:12,38 Min., über 800 Meter mit 2:38,40 Min. und über 3000 Meter mit 11:27,30 Min. setzte sie mehrfach Akzente. Karin Straub von der LG Welfen mit 4,64 Meter im Weitsprung und 9,86 Meter im Kugelstoßen demonstrierte ihre Mehrkampfqualitäten. Natascha Wolf von der DJK Villingen kämpfte an der Stabhochsprunganlage bis nach den geschafften 2,60 Meter tüchtig mit den Männern mit.  

Bei der W 50 lies Annegret Würthele vom VfL Winterbach ihre Vielseitigkeit erkennen. Nach 10,48 Meter mit der Kugel konnte sie auch im Hochsprung mit überfloppten 1,48 Meter glänzen. Ihr großes läuferischen Potential stellte in der W 60 Helga Ulrich von der DJK Käfertal-Walldorf unter Beweis. 9,43 Sek., 31,39 Sek. sowie 1:14,01 Min. auf den drei  kürzeren Strecken bescherten ihr dreifaches Gold. Die gleiche Ausbeute gab es auch für Erika Sauer von der Spvgg. Warmbronn über 60 und 200 Meter sowie im Weitsprung.

Viel Lob gab es für die Kampfrichter aus Sindelfingen und den umliegenden Kreisen, die schon mehrere Veranstaltungen in diesem Jahr zu bewältigen hatten, sowie für die Organisation durch WLV-Wettkampfwart Dieter Locher und WLV-Seniorenwartin Anita Bayha-Zaiser.

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OH / BLV